15.05.2024

Durchgetaktet in Hamburg

Enger Standort, enger Zeitplan: Direkt an der Alster in der Hansestadt Hamburg liegen die beiden Eisenbahnüberführungen „Ferdinandstor“ sowie „An der Alster“. Täglich rattern rund 900 Regional- und Fernverkehrszüge über die beiden in die Jahre gekommenen Eisenbahnbrücken. Sie verbinden den nahegelegenen Hauptbahnhof über fünf wichtige Strecken mit Hamburg-Altona und sind derzeit Schauplatz einer Großbaustelle.

Der Krandienstleister Thömen, Teil der Firmengruppe Hüffermann, ist unter anderem mit einem LTM 1350-6.1 und einem LTM 1650-8.1 sowie zwei Hilfskranen vor Ort, um unter schwierigen Bedingungen die beiden Brücken zu erneuern. Der 350-Tonner stammt aus dem Fuhrpark der Firma Eisele, welche ebenfalls Teil der Firmengruppe ist.
Einsatz an der Alster: Thömen demontiert zwei Eisenbahnüberführungen nahe Hamburgs Hauptbahnhof

„Unsere Aufgabe hier ist es, die Bestandsbrücken auszuheben. Aufgrund des engen Zeitfensters arbeiten wir auch nachts. Die Krane sind sieben Tage lang 24 Stunden am Tag in Betrieb“, erklärt Thömen-Außendienstmitarbeiter Steffen Wilken.
Viel Platz für die vier Schwergewichte ist nicht vorhanden, mitten im belebten Hamburg nahe dem Hauptbahnhof – eine der größten Herausforderungen für das Team. Für den 650-Tonner war kein ausreichender Drehradius verfügbar. Steffen Wilken berichtet: „Aufgrund der engen Platzverhältnisse mussten wir den LTM 1650-8.1 sehr hoch aufbocken. Wir haben ihn mit Baggermatten und Bodenplatten unterbaut, sodass der Ballast des Krans ein bestehendes Brückenfundament von 3,50 Meter Höhe überschwenken konnte.“
Aufgebockt: Der LTM 1650-8.1 kletterte mit Hilfe von Baggermatten und Abstützplatten in die Höhe

Kollege Marc Kuebart, welcher die CAD-Planung und Projektleitung für den Einsatz übernommen hat, ergänzt: „Eine Kabelhilfsbrücke, die vorweg errichtet werden musste, war für den Kraneinsatz die größte Schwierigkeit. Sie schränkte den möglichen Kranarbeitsbereich zusätzlich deutlich ein.“

Deshalb stand höchste Konzentration und sorgfältiges Arbeiten ganz oben auf der Tagesordnung. Bereits beim Aufbau des LTM 1350-6.1 musste der LTM 1130-5.1 die Kranteile über die Kabelhilfsbrücke heben. Für die Kranfahrer jedoch kein Problem – Profis eben.

Die bestehenden Eisenbahnbrücken wurden anschließend in 60-Tonnen schweren Teilstücken ausgehoben und an einem vorbereiteten Platz abgeladen. Dort wurden die Brückenteile in handliche Stücke zerteilt.

Als nächstes werden nun sechs geteilte Gleishilfsbrücken eingebaut. Jede einzelne wiegt 50 Tonnen. „Die erste Herausforderung ist dabei, unter diesen extrem beengten Bedingungen den 650-Tonner mit der wippbaren Gitterspitze umzurüsten. Der 350-Tonner fungiert dabei als Hilfskran, um die 21 Meter lange Spitze zu montieren,“ erklärt Marc Kuebart den Start in den zweiten Bauabschnitt.
Die Kabelhilfsbrücke, welche im Vordergrund zu sehen ist, schränkte den Arbeitsbereich der Mobilkrane LTM 1650-8.1 und LTM 1350-6.1 enorm ein

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